AgTechBridge

Best Practice mit dem Startup RegioStore

Diese Beschreibung soll zeigen, wie die Vernetzung von Startups und Landwirten über die AgTechBridge laufen kann. In unserem Newsletter (alle ein bis zwei Monate) wird ein Startup und das dazugehörige übergeordnete Thema vorgestellt. Der erste Workshop mit dem Thema „Moderne Strategien der Direktvermarktung“ fand mit dem Startup RegioStore statt. Hauke beschäftigt sich seit Jahren mit dem Bereich innovative Direktvermarktung und hat als Aufsichtsrat der Regionalwert Bremen & Weser-Ems einen Überblick über die Sorgen und Chancen direktvermarktender Betriebe. Nach einem kurzen Vortrag über die verschiedenen Formen der Direktvermarktung und deren Vor- und Nachteilen wird explizit auf das Problem des Personalmangels und der Personalkosten bei direktvermarktenden Betrieben eingegangen. Zu diesen diskutierten Themen hat Hauke zwei Startup-Lösungen erarbeitet, die ebenfalls in diesem Rahmen vorgestellt wurden.

  1. Vorstellungsrunde
    (10 – 15 Minuten)
    a. Das Seedhouse stellt das AgTechBridge-Projekt vor
    b. Das Startup oder der Sprecher stellt sich kurz vor
    c. Die Teilnehmer: Person, Produkte des Bauernhofs, Vermarktungsstrategie, Teilnahmegrund
  2. Input-Session Meta-Thema I: Möglichkeiten der Direktvermarktung
    (30 – 45 Minuten)
    Alle vorgestellten Marketingmöglichkeiten werden kurz und prägnant auf ihre Vor- und Nachteile, Kosten und den Zeitaufwand hin vorgestellt: Hofladen, Markt, Lieferservice (nach Hause oder an Food Hubs), Solidarische Landwirtschaft, Verkaufsautomaten (z.B. Regiomaten), Selbstbedienungsläden, Lieferdienste an Unternehmen, Lieferung an Kantinen oder Bildungseinrichtungen, Click&Collect zur Maximierung der Öffnungszeiten, digitale temporäre Stände (z.B. Erdbeerstände).
  3. Pause
    (5 Minuten)
  4. Input-Session Meta-Thema II: Wege aus der Personalknappheit
    (15 Minuten)
    a. Technische Tools zur Senkung der Personalkosten
    b. Tipps zum Thema Mitarbeiterzufriedenheit
  5. Fragen und Diskussion
    (30 Minuten)

Einblick in die Fragen- und Diskussions-Runde des ersten Workshops:

„Ein Teil der Kunden will beraten werden, ein Teil will nicht beraten werden. Was soll ich tun?“
Für diesen Teilnehmer wurde ein Beispiel gezeigt, wie er das RegioStore-System an seine Bedürfnisse anpassen kann. Er kann seine Produkte nicht nur 24/7 anbieten, sondern auch Kunden beraten und seine Produkte über digitale Kanäle bewerben. Auch ein digitaler Informationspfad über einen QR-Code auf den Preisschildern wäre ein möglicher Weg. Außerdem könnte er jede Woche zu bestimmten Zeiten im Laden sein. Kunden, die sich beraten lassen wollen, können dann zu diesen Öffnungszeiten kommen. Diese Möglichkeit kann auch mit regelmäßigen Hofführungen kombiniert werden.

Die Erfahrung des Landwirts: „Offene Registrierkassen gefährlich wegen Diebstahl“.
An dieser Stelle wurden bargeldlose Registrierkassen empfohlen. Diese Erfahrung des Teilnehmers deckt sich leider mit der Erfahrung vieler Landwirte. Es wurden kostengünstige bargeldlose Registrierkassen empfohlen.

Direktvermarktung bei Fleisch: „Was passiert mit den Fleischresten?“
Hier konnte dem Landwirt mit einem Tipp von RegioStore geholfen werden. Wenn neben dem Mindesthaltbarkeitsdatum auch das Einfrierdatum auf dem Produkt angegeben wird, kann das Fleisch länger tiefgekühlt verkauft werden. Dazu braucht der Landwirt allerdings ein Kennzeichnungssystem.

Direktvermarktung mit Fleisch: „Viele Metzger wollen nicht mehr, dass der Landwirt die Ware selbst verkauft. Was soll ich tun?“
Dem Landwirt wurden für seine Region Kontakte zu Landwirten vermittelt, die selbst schlachten. Diese Metzger sind dafür, dass sich der Landwirt um die Vermarktung kümmert.

„Welche rechtlichen Voraussetzungen gibt es für den Verkauf von Lebensmitteln?“
Die rechtlichen Anforderungen des RegioStore wurden transparent kommuniziert. Darüber hinaus konnte ein weiterer Teilnehmer von seinen Erfahrungen berichten. Zur Vertiefung dieser Frage wurde ein Kontakt zum Veterinärdienst vermittelt.

„Was sind die rechtlichen Voraussetzungen, wenn ich in meinem Laden eine Frischetheke anbieten möchte?“
Es wurde mitgeteilt, warum der RegioStore dies nicht tut und welche genauen Regelungen speziell für den RegioStore gelten würden. Auch für diese Frage wurde ein Kontakt zu einem Experten vermittelt.