Wie bist du auf die AgTechBridge aufmerksam geworden?
Im Mai bin ich auf der Jahrestagung der Jungen DLG in Osnabrück gewesen. Eine Station der Tagung war ein Netzwerkabend im Seedhouse. Mich hat dieses Netzwerk von Unternehmen und Startups gleich neugierig gemacht.
Was sind deine Aufgabenbereiche auf dem Betrieb?
Vor sechs Jahren habe ich als Hofnachfolgerin den Betrieb meiner Familie übernommen. Heute leite ich den Hof mit meinem Mann zusammen. Neben der Organisation und Planung unseres Ackerbaus, des Qualitätsmanagements und der Buchführung kümmere ich mich derzeit vor allem um die zukunftsorientierte Weiterentwicklung unserer Schweinehaltung.
Wie entwickelst du deinen Betrieb innovativ weiter und machst ihn fit für die Zukunft?
Es ist zu erkennen, dass sich immer mehr Konsumenten eine Weiterentwicklung der Tierhaltung wünschen. Um diese aufzunehmen, bauen wir unsere Schweineställe nach und nach so um, dass neue Lösungen eine Verbesserung zum Klima-, Umwelt und Tierschutz zu leisten. So sorgt zum Beispiel eine Kot-Harn-Trennung für eine deutlich angenehmere Stallluft. Die Buchten sind so strukturiert, dass jedes Schwein Zugang zur frischen Luft und einen eingestreuten Liegebereich hat. Im Ackerbau achten wir auf eine breite Fruchtfolge und versuchen die Nährstoffkreisläufe in unserem Betrieb effizienter zu schließen.
Welche Herausforderungen begegnen dir dabei?
Vor allem bei den Umbauten der älteren Ställe, die teilweise mein Großvater schon gebaut hat, stehe ich vor planerischen Herausforderungen. Zum Beispiel, ob die Statik eine Öffnung der Seitenwände für einen Auslauf hergibt. Darüber hinaus stehe ich zusätzlich vor der ökonomischen Herausforderung; so ein Um- oder Neubau ist sehr kostenintensiv und da stellt sich die Frage, ob die gestiegenen Kosten durch die Mehreinnahmen einer höheren Haltungsform auch gedeckt werden können.
In welchen Bereichen können Kooperationen mit Startups für die Weiterentwicklung deines Betriebs hilfreich sein?
Da gäbe ganz unterschiedliche Möglichkeiten: zum Beispiel in Bereichen der selbst lernenden Kamerasysteme zur Tierbeobachtung und Tierbewegung, der autonomen Feldbestellung oder mechanisch selektiver Bekämpfung von Unkräutern oder der Aufwertung von Wirtschaftsdünger sowie der Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte.
Welchen Nutzen versprichst du dir von der AgTechBridge?
Durch das Netzwerk AgTechBridge hoffe ich auf einen Überblick, zu welchen Themen derzeit geforscht und auch gegründet wird. Ich möchte lernen und informiert sein, welche neuen Potenziale an den Märkten entstehen, und finde es einfach sehr spannend mit Gründern, Forschung und anderen Landwirten diesbezüglich im Austausch zu sein.
Mehr Informationen zum Betrieb von Gesa gibt es hier.
Betriebsleiterin Gesa Langenberg arbeitet an neuen Lösungen für die Praxis, um Klima-, Umwelt- und Tierschutz gleichermaßen auf ihrem Betrieb zu vereinen.